Geschichte der Gemeinde Buch am Irchel

Unser Dorf wurde im Jahre 1089 erstmals chronikalisch erwähnt. Allerdings war die Gegend schon zu römischen Zeiten bewohnt, was Funde von römischem Mauerwerk bei der Kirche beweisen. Auch im Gebiet «Zieglen», oberhalb des Ortsteils Wiler, werden römische Bauten vermutet.

Im 8. Jahrhundert n. Chr. stand die Gegend um den Irchel im Besitz eines alemannischen Herzoghauses. Um 724 n. Chr. wurden die Siedlungen Neftenbach und Pfungen aus dieser Besitzung abgetrennt. Übrig blieb die Grafschaft Wülflingen-Buch, die von der Feste Alt-Wülflingen aus verwaltet wurde. Dem einen Besitzer, Graf Kuno von Achalm- Wülflingen, verdanken wir die erste urkundliche Nennung unserer Gemeinde im Jahre 1089, das Jahr, in welchem dieser die Kirche Buch samt dem grössten Teil des Dorfes, zusammen über 20 Huben*, an das Kloster Zwiefalten in Württenberg vergabte. Diese Güter gelangten aber bereits nach seinem Ableben, im Jahre 1094, an die Söhne seiner Schwester, die Grafen von Horberg. – Im 13. Jahrhundert finden wir Buch im Besitz der Grafen von Habsburg. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts verpfänden diese die Herrschaft an die Herren von Seen. Von diesen kam die Gerichtsherrschaft Wülflingen, zu der ausser Buch noch Gräslikon gehörte, durch Erbschaft an die Herren von Landenberg-Greifensee und nach ihnen an die Herren von Rümlang. Danach lag die Gerichtsherrschaft über viele Jahre in den Händen stadtzürcherischer Familien, wie Steiner von Zug/Pfungen, Escher von Luchs, Meiss und Hirzel. Oberst Salomon Hirzel erbaute 1750 oberhalb Oberbuch ein Jagdhaus, welches heute noch «Baracke» genannt wird.

1760 übernahm die Stadt Zürich die Herrschaft und übergab die niedere Gerichtsbarkeit und den Einzug der Abgaben der Landvogtei Andelfingen. – Mit dem Übergang von Gräslikon an Berg am Irchel, im Jahre 1855, fand die Politische Gemeinde Buch am Irchel ihre heutige Form.

* 1 Hub = 1 Bauerngut mit 30-50 Jucharten Land = 10-16 ha.